Der digitale Wandel ist in unserem Alltag schon ziemlich gut zu erkennen. Self Check-out im Detailhandel, selbstgesteuerte Staubsauger und Rasenmäher, Waschautomaten, Logistikdrohnen, 3D Drucker usw. Irgendwie ist allen klar, dass die Digitalisierung vor allem gering qualifizierte Niedrigverdiener trifft. Die nächste Digitalisierung hat aber das Potenzial, viele bislang geschützte Berufe abzuschaffen, oder zumindest grundlegend zu verändern. Die neuen Maschinenanwendungen werden kommen, weil sie entweder billiger oder besser als der Mensch sind, im besten Fall sogar beides. Im Bildungssektor können e-Universitäten ihr Wissen über alle Grenzen vermitteln - online, multimedial, weltweit. Die Reichweite dehnt sich auf Millionen von Studenten aus. Im Gesundheitssektor machen Kommunikationstechnologien ärztliche Ferndiagnosen möglich. Sogar Fernoperationen sind nicht mehr undenkbar.
Der ganze Markt richtet sich neu aus. Physische Produkte lassen sich somit problemlos und kostengünstig in digitale Produkte kopieren. Die Musikindustrie eignet sich perfekt als Beispiel für diesen Preisfall. Zuerst wurden die CD's über das Internet verkauft. Dann wurden Lieder als Dateien im iTunes-Store zu tieferen Preisen angeboten. Mittlerweile wird nur die Nutzung der Lieder als Stream via Internet verkauft. Testsieger hierfür: Spotify - ermöglicht den Konsum aller Songs ohne wirklich Besitzer jener zu sein. In der Schweiz kostet Spotify Premium 13 CHF pro Monat. Mit diesem Pauschalpreis sollen nun Musiker, Komponisten und Musikverlage entschädigt werden. Mit diesem Betrag konnte früher knapp eine CD gekauft werden. Und dennoch gehen die Musiker auf diesen miserablen Deal ein, weil sie sonst fürs Publikum unsichtbar werden. Wer nicht auf Spotify vertreten ist, den gibt es nicht. Deshalb sind Musiker heute wieder mehr auf Tour und geben Live-Konzerte, weil Erlebnisse nicht digitalisierbar sind.
Zu unserem Glück wird sich von heute auf morgen nicht alles ändern. Zum einen braucht die Technologie einige Jahre bis sie sich wirklich durchsetzen kann, denn nicht alles was da ist kommt auch. Zum anderen passen wir unsere Verhaltensweisen nur allmählich an neue technologische Möglichkeiten an.
Die Ungewissheit davor, welche von Menschen ausgeführten Tätigkeiten durch Maschinen ersetzt werden, führt zu Angst und Unsicherheit. Aber auch dieses Mal ist es nicht das Ende. Der Mensch ist nicht zum Nichtstun geschaffen. Der Mensch ist ein soziales Lebewesen, das stets auf Suche nach verbesserten Lebensumständen ist. Die Arbeit ist Mittelpunkt der Erzählungen eines menschlichen Lebens. Und genau deshalb wird uns die Arbeit nie ausgehen. Sie ändert sich nur inhaltlich. Der Grossvater ist Bauer und der Vater übernimmt den Hof. Der Sohn erkennt die Aussichten und schlagt den Weg eines Mechanikers ein. Eine Generation weiter entscheidet sich für eine zukunftsgerechtere Ausbildung, das KV. Und die Generation von heute versucht sich in der IT-Branche zu etablieren. Wer etwas genauer hinsieht, erkennt das Wiederkehrende Muster der menschlichen Geschichte die bis ins Zeitalter der Neandertaler reicht. Damit möchten wir sagen, dass es schon immer über die Generationen einen Strukturwandel gegeben hat. Wo Arbeitsplätze verschwinden, entstehen neue an einem anderen Ort.
Henrik Müller, Professor für wirtschaftspolitischen Journalisums zeigt in seinem Buch 'Wirtschafts-Irrtümer' einige gute Zusammenhänge diesbezüglich auf. Neben den ganzen Angst schürenden Schlagzeilen, ist dieses Buch eine erfrischende Abwechslung und hat uns zum heutigen Thema in unserem Blog inspiriert.
Allen einen guten Wochenstart und bis bald,
Lukas und Biljana
Immer die aktuellsten Themen werden behandelt, Top👍
AntwortenLöschenDas wäre ein ganz toller Beitrag geworden, wenn Sie ihn verlinkt und Ihre Quellen "erlebbar" gemacht hätten.
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